Schwermütige Wahrheit

Ich sehe mich selbst wie ich auf den Abgrund zu laufe. Endlos. Atemlos. Schwerelos. Nur zerplatzende Tränen auf dem felsigen Boden noch ein Hinweis auf die Wirklichkeit. Eine verschwommene, verschwindende Wirklichkeit. Aus der Ferne schaue ich mir selbst zu. Flüstere. Bleib stehen, siehst du denn nicht wo du hin läufst. Aber ich weiss, dieses Herz das da in meiner Brust schlägt schmerzt mehr mit jedem Moment. Schlimmer. Immer und immer schlimmer. Endlos. Atemlos. Die Beine laufen, weil sie sonst nichts mehr können. Der Verstand, zu sehr ist er mit Gedanken an eine Zukunft beschäftigt die es nie geben wird. Ein Lächeln. Wie ein Blitz taucht es in der Erinnerung auf und verschmilzt sofort wieder mit der Dunkelheit. Endlos. Atemlos. Noch ein paar Meter. Ich verstehe dich. Schreie ich. Und dann sehe ich mich selbst über den Abgrund hinweg laufen. Während ich hinabstürze bewegen sich die Beine weiter. Es hat keinen Sinn aufzuhören. Oder weiterzumachen. Es ist kein Wille mehr da, der eine Entscheidung darüber treffen könnte. Ich sehe mich nicht mehr auf dem Boden aufknallen. Alles ist still. Endlich, absolute Dunkelheit. Alles ist zu Ende.

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Comments

  1. [Irgendwo tief unten in der Dunkelheit regt sich der Leser, den der Autor aus gleich zwei Perspektiven mit in den Abgrund gerissen hat – Kollateralschaden quasi, und fragt sich, was er dazu wohl sagen soll. Oder wem er es sagen soll. Im Theater, so denkt sich der Leser, wäre es jetzt einfacherer: Er würde applaudieren.]

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